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Nachhaltiges Branding: Nur so tun reicht nicht mehr

Greenwashing war ein Designproblem – jetzt ist es ein echtes. Warum Transparenz für Marken mehr ist als Pflicht.
abstract symbolic visual of legal and ethical sustainability in branding, without logos or people, minimalistic swiss-style composition, focus on transparency and clarity
05.08.2025
6 Min

Warum mich das Thema beschäftigt

Kommunikation wird transparenter. Menschen suchen nach Gleichgesinnten, nach Marken, die Werte teilen – besonders beim Thema Klima. Die Nachfrage nach ehrlicher Kommunikation und sauberen Geschäftspraktiken wächst.

Was mich daran interessiert: Wo hört Gestaltung auf, wo beginnt Marketing? Was davon ist glaubwürdig – und was war es vielleicht nie?
2025 ist diese Trennlinie messbar geworden. Und ganz ehrlich: Ich finde, das ist eine schöne Entwicklung.

1. Greenwashing war ein Design‑Problem – jetzt ist es ein echtes

Seit Anfang Jahr verbietet das UWG unklare oder unbelegte Umwelt-Claims. „Klimafreundlich“ reicht nicht mehr – ohne Nachweis wird’s heikel.
Gleichzeitig treten bald die neuen EU-Green-Claims-Richtlinien in Kraft (2026/27) – und betreffen auch Schweizer KMU mit Exportfokus. Visuelle Kommunikation steht jetzt unter Beweisdruck.

2. Neue Pflichten als strategische Chance

Für manche ist das eine Umstellung. Aber für mich fühlt es sich ehrlich an.
Design darf nicht täuschen. Früher oder später enttäuscht man sonst die Kund:innen.

Wenn wir belegen müssen, was wir behaupten, entsteht Raum für etwas Neues: Ehrliche Kommunikation, echte Zusammenarbeit, nachvollziehbare Werte.
Transparenz ist keine Modeerscheinung. Sie ist eine Haltung. Und wer bereit ist, im Dialog zu bleiben, sich zu erklären – auch mal zu korrigieren – wirkt glaubwürdiger als jede glattgebügelte Kampagne.

3. Wie visuelle Claims glaubwürdig werden

Visuelle Sprache braucht Kontext. Ein grünes Blatt reicht nicht mehr.
Was heute funktioniert:
– exakte CO₂-Angaben
– verlinkte Zertifikate
– mehrsprachige Info-Module
– transparente Designsysteme

Aufklärung ist der Schlüssel. Und die gute Nachricht: Das muss nicht kompliziert sein. Kein Fliesstext-Wahnsinn. Gutes Design spricht für sich – klar, lesbar, universell. Es verbindet Werte und Zielgruppen – nicht durch Lautstärke, sondern durch Haltung.

4. Die neue Branding-Checkliste

  • Nachweispflicht mitdenken – von Anfang an
  • Typo & Farbwahl hinterfragen – passt das zur Praxis?
  • Labels & Icons prüfen – was offiziell aussieht, muss es auch sein
  • Zugänglichkeit umsetzen – WCAG 2.1, mehrsprachig, kontrastreich

Design wird zur Dokumentation – deiner Werte, deiner Absicht, deiner Positionierung.
Was du zeigst, musst du erklären können. Visuell und inhaltlich.

5. Was das für Start-ups & Kreative bedeutet

Gerade kleine Marken betrifft es doppelt: Wenig Ressourcen, aber viel Verantwortung.
Und ein Publikum, das heute genauer hinschaut als je zuvor.

Deshalb: Design gehört schon beim MVP auf den Tisch. Selbst wenn’s „nur“ um einen Sticker oder eine Landing Page geht.
Besser heute eine klare, ehrliche Linie fahren, als morgen mit Korrekturen kämpfen.

6. Warum jetzt Markenklärung ansteht

Design war nie neutral. Jetzt ist es nachweisbar wirksam – rechtlich, kommunikativ, strategisch.
Was du als Marke sagst, wird gespiegelt. Und genau hier beginnt Verantwortung.

Aber eben auch eine schöne Möglichkeit: Klarheit schaffen, Vertrauen aufbauen, sichtbare Haltung zeigen.
Transparenz war im Design schon immer ein guter Anspruch – jetzt wird sie zur Voraussetzung. Und das ist nicht das Ende von Kreativität, sondern ihr Anfang.

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